Heide Duwe, Skizzen zu Ornamenten am Hamburger Schapp, Schloß Ritzebüttel, Cuxhaven
Heide Duwe, Skizzen zu Ornamenten am Hamburger Schapp, Schloß Ritzebüttel, Cuxhaven

 

RE-ART MEETS KULTURERBE 2021

Ausstellung in der RE-ART Halle Ihlienworth

 

Kurzbeschreibung des Projekts

 

In der ReArtHalle Ihlienworth veranstaltet der Verein Kunst, Gesundheit, Bildung seit 2004 alle zwei bis drei Jahre Projekte zu den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Kultur und Kunst. Im kommenden Jahr 2021 steht mit RE-ART MEETS KULTURERBE die Kunst als kommunikativer Vermittler im Fokus. Was ist Kulturerbe und wie gehen wir damit um? In einer großen Ausstellung werden Werke zeitgenössischer Kunst präsentiert, die sich mit dem Thema Kulturerbe auseinandersetzen. In Zusammenarbeit mit anderen Kultureinrichtungen und Museen vervollständigen Workshops, Beteiligungsprojekte, Vorträge und Diskussionen das Programm

 

 

Zeitgenössische Kunst trifft Kulturerbe

 

Als Kulturerbe bezeichnen wir in diesem Projekt die Gesamtheit der materiellen und immateriellen Kulturgüter, die als Zeugnis von historischer, gesellschaftlicher, künstlerischer, wirtschaftlicher oder wissenschaftlicher Bedeutung erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Mit dem Projekt REART MEETS KULTURERBE soll ein innovativer Dialog zwischen Tradition und Gegenwat/ Vergangenheit und Heute angestoßen werden. Im Ambiente der alten Industriehalle in Ihlienworth werden Kunstwerke (Bild, Objekt, Installation, Performance, Video, Aktion u.a.) gezeigt, in denen sich KünstlerInnen mit dem Thema Kulturerbe auseinandersetzen. Die Arbeiten können sich auf ausgesuchte Objekte, Gebäude, Orte, Landschaften oder auch Traditionen, Handwerkskünste oder kulturelle (auch immaterielle) Techniken des Kulturerbes aus der Region und darüber hinaus beziehen.

 

 

Ausgangspunkt

 

Das Sammeln von Antiquitäten, die Vintage Mode - die besondere Hinwendung vieler Menschen zu Dingen aus der Vergangenheit zeigt das Interesse, der manchmal „gesichtslos“ scheinenden Gegenwart etwas entgegenzusetzen. In Zeiten der Globalisierung, der Umbrüche und der Übermacht der Medienwelten suchen Menschen nach Orientierung, nach Identität.

Der offizielle Weltkulturerbetitel, den die UNESCO world heritage vergibt, ist als besonderes Unterscheidungsmerkmal, Prestigegewinn und Tourismusfaktor sehr begehrt. Darüber hinaus dokumentiert das offizielle Kulturerbe überall in Museen und Kulturstätten Vergangenheit und verbildlicht als Identitätsspeicher kulturelle Bedeutung in der Gegenwart. Das gilt für die Fagus Bauhaus Fabrikhalle genauso wie für eine nur lokal bekannte Dorfkirche. Jeder Bestandteil des Kulturerbes hatte in seiner Zeit eine bestimmte gesellschaftliche Funktion, deren Analyse und Interpretation uns zu neuen Erkenntnissen und Handlungsalternativen verhelfen kann.

Die Kunst verfügt über besondere ästhetische Mittel der Reflektion. Durch die künstlerische Bearbeitung können Beispiele des Kulturerbes in diesem Projekt eine Übersetzung bekommen, die in Form und Präsentation neue, auch kritische Zugänge, eröffnen.

 

 

Arbeitsprinzipien des Projekts

 

Kommunikation

Das Interesse der Öffentlichkeit für das Thema Kulturerbe im Kontext von Zeitgenössischer Kunst soll durch kommunikative Strategien und persönliche Beteiligung erreicht werden. Kunstvermittlungsangebote, die zu Gesprächen, kreativer Reflektion und selbst verantwortlicher Stellungnahme führen, sind daher wichtige Bestandteile des Projekts

 

Nachhaltigkeit

Wie in allen vorangegangenen Projekten des Vereins ist Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung unter Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der Ökosysteme ein Leitgedanke der Arbeit. Aus der Geschichte lernen und bewusst entscheiden, wie man mit dem Kulturerbe leben möchte, entspricht nachhaltigen Prinzipien.

 

Diversität

Die europäische Kultur war und ist eine Kultur der Vielfalt. Die interkulturellen Einflüsse gilt es zu sehen und zu berücksichtigen. Das Kulturerbe schafft Angebote für Identifikationen aller Menschen. In der künstlerischen Beschäftigung mit Kulturerbe findet eine Öffnung und Teilhabe für alle statt. Dazu gehört auch die Diskussion über die scheinbar notwendige Abgrenzung vom vermeintlich Anderen zur Definition der eigenen Kultur. Transkulturelle Elemente und Diversität statt einer eindeutigen Leitkultur sind dabei ausdrücklich erwünscht.

 

Ausstellung 2021

 

Die Ausstellung wird mit der Ausschreibung an professionelle KünstlerInnen eingeleitet. Über Medien und Kunstorganisationen werden Künstlerinnen und Künstler angesprochen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Gleichzeitig werden von der Kuratorin einige Künstlerinnen und Künstler direkt eingeladen, sich mit dem Kulturerbe der Region gezielt auseinanderzusetzen.

Nicht Abbildung/Illustration von Kulturerbe, sondern eine (auch kritische) Auseinandersetzung mit dem Schwerpunkt „Kulturerbe gestern – heute – morgen“ steht im Mittelpunkt. Die Auswahl des jeweiligen Kulturerbes obliegt den KünstlerInnen. Der Ausstellungsort ist die RE-ART Halle in Ihlienworth. Die schlichte Blechhalle im Gewerbegebiet erhält für die aktuelle Präsentation ein professionelles, nachhaltiges Ausstellungsdesign. Ein Katalog ist geplant.

 

 

Kunstvermittlung und Veranstaltungen

 

Der Schwerpunkt des Projekts ist die Auseinandersetzung mit Kulturerbe.

Warum ist es von Bedeutung ein Denkmal zu pflegen, eine Orgel zu restaurieren? Wer bestimmt wie über unser Kulturerbe? In der Kunstvermittlung gilt es gerade für junge Besucher die Bedeutung und vor allem den Umgang mit Kulturerbe zu diskutieren. Die Kunstwerke der Ausstellung werden eine reflektierende Sicht auf das Thema anbieten. Es sind Führungen, Beteiligungsprojekte und Workshops geplant.

Im Rahmen des Projekts finden außerdem unterschiedliche ergänzende Veranstaltungen (Vorträge, Workshops, Aktionen) statt.

 

Zahra Torki, Performance 2019, Weltkulturerbe Wattenmeer
Zahra Torki, Performance 2019, Weltkulturerbe Wattenmeer